«Die Luft im Bitschgi»
2021
Die Finnen seien schweigsam. Es ist warm und die Blätter der Birken ĂĽber uns rascheln ununterbrochen. Ăśberall ist Licht und unter dem ausgebleichten Plastiktisch ein stattlicher Schatten. Jemand beisst in einen der letzten Ă„pfel vom Vortag und ich staune, wie lautlos sich der Raum aus dem Bitschgi zurĂĽck ins Rundherum vermengt. Woher sie wohl kommt, die Luft darin. Es ist Mittagszeit am Pyhälammi und wir frĂĽhstĂĽcken.Â
Jemand fragt Liisa, ob es denn stimme, dass die Finnen stille Menschen seien. Liisa ist von hier und hat vorhin einen der Unsrigen kilometerweit von hier entfernt auf einer Landstrasse gefunden und ihn mit dem Auto zu uns zurĂĽckgebracht. Sie schnauft schwer, hat braune Haut und ihre kleinen Augen lachen ständig. Wir alle sehen uns an und versuchen Gemeinsamkeiten ĂĽbers Wörterbuch zu finden. Eigentlich ein gedehntes Dankeschön. Oft bleibt es lange völlig ruhig – ausser den Fingern, die in dem kleinen gelben Buch blättern und in den Bäumen.Â
Liisa sagt schliesslich Ja und sonst nichts weiter und ich frage mich, was genau die Frage eigentlich ernten wollte.